Probleme mit dem Anwendungsfach?

Wer kennt es nicht. Man wählt ein Anwendungsfach mit einem guten Namen und interessant klingenden Veranstaltungen aus, mit der Vorstellung dieses in drei Semesters durchzuziehen. Aber schon beim Erstellen des Stundenplan für das Anwendungsfach kommt das erste böse Erwachen. Die Grundlagenvorlesungen des anderen Fachbereich werden nur im Sommer und nicht jetzt im Winter gelesen und ihr müsst wohl oder übel schon vertiefendes hören um im Zeitplan zu bleiben. Oder die Liste der Veranstaltungen ist zwar groß aber im Winter wird genau eine der Veranstaltungen angeboten. Zur Krönung kommt ihr natürlich in dieses, mit einem maximalen Teilnehmerzahl versehene, Seminar nicht rein.

Hier kann man bestimmt noch mehr Beispiele finden, jedoch kenne ich aus dem Stand einfach nur zur wenige Probleme. Genau das ist nun die große Aufforderung, die ich hier in die Runde werfen möchte. Nennt doch bitte Probleme eurer Anwendungsfächer und schreibt diese als kurzen Beitrag in das Forum!

Die neue „Mathematik für Informatiker“

Die Mathematik-Vorlesungen zu Beginn des Informatik-Bachelors sind in der Vergangenheit immer wieder Kritik ausgesetzt worden. Auf Initiative der Studenten wurde deshalb im Lehr- und Studienausschuss (LuSt) eine Arbeitsgruppe „Mathematik im Grundstudium“ eingerichtet. Unter Mitwirkung der Studenten sowie verschiedener Informatik- sowie Mathematik-Dozenten (darunter der aktuelle, Dr. Robert Haller-Dintelmann) wurden Inhalt und Methodik an die Bedürfnisse der weiterführenden Veranstaltungen angepasst.

„Mathematik für Informatiker III“ ist davon ausgenommen, da dort keine größeren Probleme bekannt sind und der Anteil der Informatik-Studenten an der Hörerschaft geringer ist.

Herausgekommen ist der „Vorschlag zur Neukonzeption Mathematik I/II“. Er wurde vom o.g. LuSt und dem Mathematik-Studienausschuss abgesegnet. Die dort enthaltene Gliederung entspricht noch nicht genau dem Inhaltsverzeichnis des Skriptes, denn der zeitliche Ablauf kann sich noch leicht ändern. Die Arbeitsgruppe wird auch während des Wintersemesters den Zwischenstand besprechen. Meldet euch bei weiteren Problemen entweder direkt bei der AG, oder über die Fachschaft – die Sitzungen, auch des Lehr- und Studienauschusses, sind öffentlich.

Praktikum als Bonus oder Teil der Note

In dem letzten Lehr- und Studienausschuss wurde über das Bonussystem diskutiert (liebevoll Payback-Punkte genannt). Dabei wurde von Prof. Koch die Frage in den Raum gestellt, ob Studenten bei einer vorlesungsbegleitenden Prüfung ein dazugehöriges Praktikum lieber als Bonus oder als Teilnote einbringen möchten. Um diese Frage von anderen Fragen zu trennen, betrachten wir zunächst einmal eine Veranstaltung die in beiden Fällen vorlesungsbegleitend geprüft wird.

Eine Teilnote bedeutet, dass das Praktikum als eine Teilprüfung gewertet wird. Es hat den Vorteil, dass die gesamte erbrachte Leistung des Praktikums direkt in die Endnote eingeht. Dies kann jedoch auch zum Nachteil denn bei einer Nichtbearbeitung des Praktikums ist es nicht mehr möglich eine 1.0 als Endnote zu erreichen.

Ein Bonus bedeutet, dass die erreichten Punkte anschließend zu den Punkte aller Prüfungen gezählt werden und die Note verbessern können. Eine Nichtbearbeitung hat keine Folgen, da es noch immer möglich ist, in den Prüfungen insgesamt eine 1,0 zu erreichen.

Wie seht ihr das?

Soll ein Praktikum einer vorlesungsbegleitenden Prüfung als Bonus oder als Teilprüfung in die Note eingehen?

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Bonusregelung – Segen oder Fluch?

Wie bereits berichtet, wurde im letzten Fachbereichsrat über das Bonussystem diskutiert und abgestimmt. Das System wurde zwar befürwortet, es ist aber in der Diskussion die Frage aufgekommen, ob mit der breiten Einführung des Systems nicht die Arbeitsbelastung der Studenten deutlich zunimmt?

Diese Frage basiert auf zwei Beobachtungen. Zum einen auf den Anforderungen für die Punktevergabe des Bonussystems. Ursprünglich soll das Bonussystem die Studenten dazu motivieren, während des Semesters sich bereits mit dem Stoff auseinander zu setzen und die Arbeitslast so über das ganze Semester zu verteilen, statt auf die üblichen zwei Wochen vor der Klausur. Durch das Bonussystem soll nicht mehr Arbeit entstehen, als es ohne das System auch gewesen wäre. Die Realität zeigt ihr leider etwas anderes, so gibt es Veranstaltungen die durch das Bonussystem hohe Anforderungen an die Studenten richtigen und so die Arbeitslast deutlich nach oben schrauben.

Die Zweite Beobachtung folgt aus der ersten. Durch die beschränkten Ressourcen eines Studenten ist es irgendwann nicht mehr möglich allen Veranstaltungen, vor allem wenn alle einen Bonus vergeben und viel fordern, gleich viel Zeit zu schenken. Daraus ergibt sich dann ein Fokus auf einige leichte/interessante Veranstaltungen und die Vernachlässigung des Rests. Dies ist zunächst nicht kritisch, da es jedem Studenten frei steht die Zeit die er in eine Veranstaltung investiert selbst zu bestimmen. Problematisch wird es, wenn schon ein Teil der Veranstaltungen die ganze zur Verfügung stehende Zeit benötigen und die restlichen Veranstaltungen einfach nicht mehr bearbeitet werden können, auch wenn der Student dies gerne möchte.

Diesem Thema nimmt sich der Lehr- und Studienausschuss am kommenden Mittwoch an und sucht nach möglichen Lösungen? Habt ihr Ideen, oder kennt ihr die Probleme?

Hier studiert Julia – noch nicht

An der TU Darmstadt kann man den Studiengang „Joint Bachelor of Arts“ studieren und kombiniert dabei zwei Fächer. Informatik ist mit Stand vom 15.5.2010 noch unbeliebt, unser Fachbereich bemüht sich aber um eine bessere Bewerbung.

Im Zuge der Bologna-Reform werden auch die alten Magister-Studiengänge auf Bachelor und Master umgestellt. Früher konnte man darin entweder ein Hauptfach und zwei Nebenfächer oder zwei Hauptfächer relativ beliebig kombinieren. Um diese Form des Studiums in das Bachelor/Master-System zu übertragen, bietet die TU Darmstadt die Form „Joint Bachelor of Arts in zwei Fächern“ (Joint-BA) an. Dabei wählt man zu Studienbeginn zwei Fächer aus und hat die Wahl zwischen

  • Anglistik
  • Germanistik
  • Geschichte
  • Informatik
  • Philosophie
  • Politikwissenschaft
  • Soziologie
  • Sportwissenschaft (ab WS 10/11)
  • Wirtschaftswissenschaften

Um eine Konkurrenz zu anderen interdisziplinären Studiengängen zu vermeiden, darf Informatik nicht mit Sportwissenschaft (B.Sc. Sportwissenschaft und Informatik) oder mit Wirtschaftswissenschaften (B.Sc. Wirtschaftsinformatik) kombiniert werden. Weiterführende, passende Master-Studiengänge existieren für den Joint-BA derzeit nicht.

Wer sich beim ersten oder zweiten Fach für Informatik entscheidet, hat dort 75 CP zu absolvieren. Der Student hört GdI 1-3, FGdI 1+2, macht das Bachelorpraktikum mit der Projektbegleitung und hat einen Wahlpflichtbereich von 26 CP. Informatik ist von den acht derzeit wählbaren Fächern das unbeliebteste:

Fächerwahl Joint Bachelor of Arts mit Stand vom 15.5.2010

Fächerwahl "Joint Bachelor of Arts", alle Fächer, inklusive Doppelstudien und Beurlaubte, Stand 15.5.2010

Die Pfeile zeigen vom gewählten ersten Fach zum gewählten zweiten Fach. Die Pfeildicke zeigt die Anzahl der Studenten, die diese Wahl getroffen haben. Datenquelle ist das Dokument „Studierendenstatistik Sommersemester 2010“ vom TU-Dezernat II (unveröffentlicht). Da es den Stand 15.5.2010 hat, sind die Studenten nicht erfasst, die sich noch bis zum 31.5.2010 rückwirkend fürs Sommersemester einschreiben lassen können.

Insgesamt sind 760 Studenten eingeschrieben, dabei ist Informatik jeweils als erstes Fach (4 Studenten) und als zweites (39 Studenten) am unbeliebtesten, wie man auch an der Grafik sehen kann. Die absoluten Zahlen im einzelnen:

  • Informatik + Germanistik: 1
  • Informatik + Philosophie: 1
  • Informatik + Soziologie: 2
  • Anglistik + Informatik: 4
  • Germanistik + Informatik: 1
  • Geschichte + Informatik: 2
  • Philosophie + Informatik: 8
  • Politikwissenschaft + Informatik: 4
  • Soziologie + Informatik: 20

Über die Gründe kann man nur spekulieren. Der Fachbereich ist aktuell daran, die Kombination „Informatik + X“ stärker zu bewerben. Unter dem Motto „Hier studiert Julia“ existiert seit kurzem eine eigene Webseite mit näheren Informationen und einem Video.

Der Joint-BA mit Informatik war vor Kampagnenstart auch Thema im Lehr- und Studienausschuss des Fachbereichs. Dort wurde vermutet, dass dieses Studium insbesondere für Frauen attraktiv ist, die wohl überproportional oft was mit Informatik, aber nicht die „Reinform“ davon studieren möchten. Das vorliegende Dokument schlüsselt nicht nach Geschlechtern auf, sodass das vorerst eine Vermutung bleiben muss.

Lehr- und Studienausschuss

Am vergangen Donnerstag, den 29. April, hat der Lehr- und Studienausschuss getagt. Dabei handelt es sich um einen Ausschuss des Fachbereichsrats der aus  3 Professoren, 3 Mitarbeitern und 3 Studenten besteht und öffentlich tagt, sprich jeder ist willkommen. Seine Aufgabe ist, alle Themen rund um die Lehre zu behandeln.

In der Sitzung wurde unter anderem das Thema Teilzeitstudium angesprochen. Der Fachbereich möchte, dass mit dem Wegfallen der Studiengebühren, entfallene Teilzeitstudium wieder einführen und den Studenten eine individuellere Planung des Studiums ermöglichen. Die Immatrikulationsverordnung des Landes Hessen sieht dies zwar grundsätzlich vor, erlaubt aber einen Teilzeitstudenten nur den Erwerb von maximal 15 CP pro Semester. Daraus ergibt sich eine Dauer des Teilzeitstudium von genau 20 Semestern für Bachelor und Master zusammen. Der Ausschuss spricht sich grundsätzlich  für eine Teilzeitregelung aus, sieht aber gerade in der Begrenzung der CP große Probleme.

Als weiteres Thema wurde die Bonusregelung im Fachbereich Informatik diskutiert. Diese Regelung erlaubt es Dozenten, sofern sie es möchten, in der Informatik einen Bonus bis zu 1,0 auf die Klausur anzurechnen. Diese Regelung explizit nur in der Informatik möglich. Alle anderen Fachbereiche müssen sich nach der Bonusregelung der Allgemeinen Prüfungsbestimmungen richten, die nur einen Bonus von 0,3 zulassen. Die allgemeine Regelung soll nun durch die Regelung der Informatik erweitert werden, so dass alle Studenten von einem höheren Bonus profitieren können. Aus diesem Grund wurde in der Sitzung über die Erfahrungen im Fachbereich gesprochen und welche Verbesserungen in die Regelung einfließen sollen.

Abgeschlossen wurde die Sitzung mit einer Diskussion über die aktuellen Probleme des Bachelorpraktikum. Hier wurde eine konkrete Verbesserung bei der Organisation der Gruppen vorgeschlagen. Diese sollen einen Teamleiter aus einem höheren Semester bekommen. Dieser Teamleiter soll die Kommunikation mit dem Auftraggeber begleiten, den Zeitplan im Auge behalten und den Fortschritt des Teams unterstützen.